Wild in Omaha
2012, Jul 9thPhoto: Kai-Olaf Hesse, aus Depot_Bilder 2001–2006
WILD – Tiere in der zeitgenössischen Photographie: Mit Werken von Nadine Blanke, Thorsten Brinkmann, Franck Christen, Amin El Dib, Kai-Olaf Hesse, Martin Klimas, Sofia Koukoulioti, Andrei Liankevich, Carina Linge, Vera Mercer, Thilo Mokros, Marc Peschke, Romana Prinoth, Ria Patricia Röder, Alexandra Vogt, Marc Volk und Sascha Weidner.
Ab dem 13. Juli 2012 präsentiert die Moving Gallery in Omaha, Nebraska die von Matthias Harder und Maren Polte kuratierte Fotoausstellung WILD – Tiere der zeitgenössischen Photographie. In dieser umfangreichen Übersichtsausstellung werden etwa 80 aktuelle Werke von 17 Künstlern aus Deutschland, Italien, Weissrussland, Griechenland, Belgien und den USA gezeigt.
Die Fotografien interpretieren den Begriff ´WILD´ auf unterschiedlichste Weise: Hier begegnen uns Tiere in Zoologischen Gärten und in der freien Wildbahn, in Dioramen oder beim Tierpräparator; ausgestopft, mit abzogenem Fell oder als Haustier, das seinem Besitzer Halt zu geben scheint.
Die 17 individuellen Perspektiven zeigen, wie sich der Mensch mit den Tieren identifiziert, sie als Trophäe sammelt oder sie zu Nahrungsmitteln verarbeitet. Dabei variieren die künstlerischen Herangehens- und Darstellungsweisen, mal wirken sie dramatisch, mal verspielt und ironisch. Schließlich beginnen wir darüber nachzudenken, wie “wild” Tiere heute überhaupt noch sind. Letztlich gehören Tiere, neben den Menschen, zu den beliebtesten Motiven in der zeitgenössischen Kunst und Photographie. Während in der Geschichte der westlichen Malerei bestimmte Tiere als motivische Zutat, unter anderem auch in Form von Pelzen, einen gesellschaftlichen Stand der porträtierten Person determiniert haben, ist heute die Kenntnis solch hintergründiger Bedeutungen nahezu verloren gegangen.
Die hier präsentierten Fotografien zeigen die heutige Beziehung zwischen Mensch und Tier auf vielfältige Weise: wir sehen sie domestiziert und verwöhnt, gejagt und geschlachtet, verehrt und verzehrt. Wird auf einem Stillleben gezeigt, wie Tiere zu Nahrungsmitteln werden, verkleidet ein Fotograf für ein anderes Bild seinen Hund zum neckischen Spielkameraden.
Die Fotoausstellung WILD wirft einen ironischen Blick auf die heutzutage übliche Beschäftigung mit unserem ältesten “Begleiter und Feind”. In einer Mélange aus Angst und Faszination, Gefühl und Horror werden wir daran erinnert, dass wir selbst nur Teilchen des
großen Mosaiks von Mutter Natur sind; ein Bestandteil des unerschöpflichen Spiels aus Geboren-Werden und Sterben, Essen und Gefressen-Werden.
The Moving Gallery, 405 South 11th Street, Omaha, NE 68102, USA
Eröffnung: Freitag, 13. Juli, 2012, 19.00 Uhr bis 8. September, 2012
Nach der Präsentation in Omaha wird die Ausstellung in Europa und Japan gezeigt. Eine begleitende Publikation ist geplant.